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Berichte von Himmel und Hölle

"Ich weiß von einem Menschen in Christus, der vor 14 Jahren (ob im Leib oder ob außerhalb des Leibes, ich weiß es nicht; Gott weiß es) bis in den dritten Himmel entrückt wurde. Und ich weiß von dem betreffenden Menschen (ob im Leib oder außerhalb des Leibes, weiß ich nicht; Gott weiß es), daß er in das Paradies entrückt wurde ..." (2. Kor 12: 2-4)
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Teil 2 - Berichte über den Himmel und über die Hölle
Helene Nägeli mit ihrem Mann Urs-Heinz NägeliHelene Nägeli:

Jesus im Himmel – meine Hoffnung
27 Minuten, die mein Leben bis heute beeinflussen


Aus Ihrem Buch "Ich wurde missbraucht: Das Leben einer Niederträchtigen"

Veröffentlichung auf Lebensentscheidung.de mit freundlicher Genehmigung von Helene Nägeli, Foto: Helene Nägeli mit ihrem Mann Urs-Heinz, © Artikel und Foto by Verlag uhn.ch

Es geschah am 10. Juli 2002 in Napoli. Ich bewegte mich mit geschlossenen Augen im Meer und fühlte mich im Wasser sehr geborgen. Die Sonne schien auf mich herunter und das Rauschen des Meeres löste in mir das Gefühl der völligen Freiheit aus. Ich dachte: so muss es in der Ewigkeit sein! – Und dann kam sie plötzlich: die Vision, die mein ganzes Leben noch einmal völlig auf den Kopf stellen sollte:

Im Geist wurde ich zurückversetzt in den Sommer des Jahres 1961. Ich war damals zwanzig Monate alt und spielte gerade hinter unserem kleinen Häuschen in Kirgisien mit Steinchen im Staub. Ich hatte auch ein kleines Eimerchen dabei, welches mit Wasser gefüllt war. Es war im August und ziemlich heiss. An diesem ereignisvollen Samstag hatte ich mein schönstes Kleidchen an. Es war mit Abstand das schönste Kleidungsstück, das ich je besessen hatte. Meine Grosstante Helene schenkte den Stoff zu meiner Geburt und meine Mutter nähte mir daraufhin das Kleid.

Helene als kleines Kind
Das Foto zeigt Helene als Kleinkind mit ihrem "schönsten Kleidchen". Etwa in diesem Alter hatte sie das Todeserlebnis.
Todeserlebnis im Alter von 20 Monaten

Mein Bruder Peter, damals knapp sechs Jahre alt, spielte auch in der Nähe. Anna, damals vier Jahre alt, kam angelaufen und spielte auch ein Weilchen mit mir zusammen. Als ich den Eimer mit Wasser nehmen wollte, wurde sie plötzlich böse auf mich, zerrte mich am Ärmel meines Kleides, zog ganz fest daran und meinte: „Ich will nicht, dass du da bist. Mama hat jetzt für mich nicht mehr so viel Zeit. Und du hast das schöne Kleid an, ich will auch so eines haben. Schau doch das meinige an, es ist ganz kaputt! Warum bist du überhaupt noch da?“

Ich fing an zu weinen. Daraufhin schubste mich Anna ohne zu überlegen in eine sandige Grube, die in unmittelbarer Nähe war. In dieser befand sich selbst im Hochsommer eiskaltes Wasser aus unserem Bach, der von den hohen schneebedeckten kirgisischen Gipfeln gespiesen wurde, die man in der Ferne erblicken konnte. Damals wurde das dort gesammelte Wasser zum Giessen des Gartens und auch zum Bauen gebraucht.

Nach dem Stoss, den Anna mir versetzt hatte, landete ich mitsamt meinem schönen Kleidchen, mit dem Kopf nach unten in diesem eiskalten Wasser. Leider konnte ich nicht aus eigener Kraft meinen Kopf hochheben, sonst hätte ich es mit Bestimmtheit getan, da das Wasser nicht allzu tief war. Ich bekam jedoch plötzlich keine Luft mehr, obwohl ich verzweifelt versuchte zu atmen. Stattdessen schluckte ich das Wasser mitsamt dem Sand, der auf dem Boden des Tümpels war. Und weil das Wasser für meine Empfindung so furchtbar kalt war, hatte ich das Gefühl, als ob ich mit 1000 Nadelstichen gestochen würde. Ich spürte nur noch den Schmerz.

Dann aber passierte plötzlich etwas mit mir: Mein Geist hatte sich von meinem Körper getrennt. Ich fror überhaupt nicht mehr und auch meine Schmerzen waren nicht mehr da. Dafür sah ich auf einmal von oben herab auf meinen kleinen Körper. Ich sah, wie dieser auf dem Wasser schwamm, mit dem Köpfchen nach unten. Mein schönstes Kleidchen hatte sich im Wasser aufgebauscht. Aus der Ferne sah ich meinen Bruder Peter am Loch stehen: Er bewegte seine Arme rauf und runter und murmelte leise: „Dann kam sie hoch, dann ging sie runter. Dann kam sie hoch, dann ging sie runter...“ – Von meiner Schwester Anna weit und breit keine Spur.

Im Himmel bei Jesus

Plötzlich stand ein wunderschöner Mann mit hellen Kleidern und zehn Flügeln an seinen Schultern vor mir. Dieser Mann war ein Engel Gottes und sehr gross von Gestalt. Er sah kräftig aus, nahm mich auf seinen Arm und wir flogen zusammen – so schnell wie ein Pfeil – nach oben. Er sagte kein Wort zu mir. Aber ich hatte irgendwie zu ihm Vertrauen gefasst, denn er lächelte mir liebevoll zu. Ich spürte gar keine Angst, sondern vielmehr einen tiefen Frieden, der mich von allen Seiten umhüllte. Um mich herum war der Himmel tiefblau und ohne Ende. Das helle Licht des Engels umgab mich wie ein Schutzmantel. Nach einer nicht enden wollenden Reise wurde das Licht immer heller und heller. Es war so hell wie die Sonne, aber es blendete mich nicht. Es war eine sehr angenehme, sehr sanfte Helligkeit. Und dann sah ich, woher dieses Leuchten kam. Ich sah ein Wesen, das dermassen viel Licht ausstrahlte, dass es die ganze Umgebung mit Helligkeit überflutete. Der Engel brachte mich zu diesem Lichtwesen. Das Wesen bückte sich zu mir hinunter und sah mir direkt in die Augen. Es lächelte mich an. Ich sah so viel Liebe in seinen Augen, dass ich vor Ergriffenheit anfing zu weinen. Ich wusste in meinem Herzen, dass es Jesus war. Er nahm mich in Seine Arme, liebkoste mich so lange, bis ich ganz in seine Liebe eingetaucht war. Er hatte es nicht eilig. Jesus nahm sich Zeit für mich. Sehr viel Zeit. Nachdem er dann meine Tränen abwischte, stellte er mich auf einer grünen Wiese ab, nahm mich an der Hand und dann gingen wir zwei zusammen spazieren.

Ich sah einem Löwenpaar mit ihren Kleinen zu und sah auch Kinder, die mit ihnen auf einer grünen, saftigen und frischen Wiese spielten. Diese Kinder sahen so friedlich und zufrieden aus! Ich beobachtete sie und sah, dass sie keinen Mangel litten. Sie waren so voller Liebe und mit so viel Freude dabei. Wie sie untereinander und mit den Tieren spielten! Ich konnte sehen, dass dort keine Eifersucht, kein Egoismus oder Rechthaberei herrschten. Es gab auch keinen Streit zwischen den Kindern. Und die Löwen, mit denen sie spielten, waren ebenfalls sehr friedliebend. Diese kleinen Menschlein hatten nicht nur keine Angst vor den Tieren, sie unterhielten sich auch mit ihnen. Sie waren so sehr in ihr Spiel vertieft, dass sie uns gar nicht bemerkten. Am liebsten hätte ich mich zu den spielenden Kindern gesellt. Denn ich war wahrhaftig im Himmel!

Aber Jesus nahm mich wieder liebevoll an seiner Hand und dann gingen wir auf der saftig grünen Wiese, die voll der schönsten Blumen war, weiter. Jetzt kamen wir zu einem Garten, wo es die wunderbarsten Obstbäume gab. Ich sah, wie die Kinder das Obst pflückten und assen. Einige lachten dabei und bespritzten sich mit kristallklarem Wasser aus einem Bach, welcher in der Nähe hindurch floss. Andere pflückten Blumen und flochten die schönsten Haarkränze daraus. Als sie Jesus erblickten, liefen einige ihm entgegen und bespritzten auch ihn mit Wasser. Ein kleines Mädchen, sie war etwa in meinem Alter, legte Jesus einen Blumenkranz auf sein Haupt. Jesus herzte diese Kinder, tanzte mit ihnen und alle waren einfach glücklich und froh. Ich stand eine Zeitlang da mit offenem Mund und konnte nur staunen, wie Jesus sich mit den Kindern abgab. Aber als ich auch eine Frucht pflücken und essen wollte, nahm er mich wieder an der Hand, so dass ich gar nicht dazu kam. Anscheinend hätte ich die Frucht erst essen dürfen, wenn ich mich definitiv dazu entschlossen hätte, im Himmel zu bleiben. Und das war noch nicht der Fall. Als er meine Hand nahm, fragte er mich, ob ich in diesem Paradies bleiben wolle. Ich verstand diese Frage vorerst überhaupt nicht.

Nur einen winzigen Augenblick später konnte ich auf die Erde hinunter sehen. Ich sah wieder unser Haus. Ich sah auch, wie mein Opa um mein Leben kämpfte (nachdem die Mutter meinen toten Körper aus dem Wasser herausgeholt hatte, sprang mein Opa vom Dach herunter und begann sofort mit den Erste-Hilfe-Übungen). Ich konnte sehen, wie Opa verschiedene Turnübungen mit mir machte und wie er den ganzen Körper in Bewegung hielt. Meine Mutter und die Geschwister sah ich ebenfalls. Sie standen neben meinem Grossvater und schauten der ganzen Rettungsaktion zu.

Kurze Zeit später sah ich wieder Jesus und er klärte mich auf, dass man mich auf der Erde zurückhaben möchte. Für mich stand wieder diese bedrohliche Frage im Raum, ob ich zurückgehen wolle. Aber Jesus hatte Geduld mit mir. Ich sah plötzlich verschiedene Ausschnitte aus meinem Leben – es war wie ein Film im Kino – wo ich auch schon als Erwachsene mit meinem Mann und meiner Tochter Jesus bezeugte. Und ich sah, dass durch unseren Dienst viele Menschen für die Ewigkeit gerettet würden. (Ich schreibe nicht alles auf, was ich gesehen habe. Denn sehr vieles liegt noch in der Zukunft.) Jesus sagte mir, dass ich zur Rettung vieler Menschenseelen beitragen würde, wenn ich bereit sei, den Himmel und die damit verbundene Herrlichkeit wieder zu verlassen und zurück auf die Erde zu gehen. Ich fragte ihn: „Warum müssen die Menschen denn gerettet werden?“ Dann erklärte er mir seinen Heilsplan, zeigte mir seine Wundmale an den Händen und sagte: „Die Menschen, welche mich zu ihren Lebzeiten auf der Erde nicht als ihren persönlichen Erretter annehmen werden, müssen in der Hölle leiden. Für sie gibt es keine zweite Chance.“ Ich wusste jedoch mit meinen 20 Monaten nichts von einer Hölle und wollte sie sehen, um anschliessend die Menschen in der richtigen Weise warnen zu können.

In der Hölle

Daraufhin stand plötzlich wieder der Engel neben mir, nahm mich auf seinen Arm und wir flogen hinunter in die Tiefe. Es wurde zusehends immer dunkler um mich herum. Mich beschlich ein Angstgefühl und ich bekam Gänsehaut wegen der furchterregenden Atmosphäre, die mich von allen Seiten umgab. Der Engel stellte mich dann plötzlich auf festem Boden ab. Und jetzt standen wir zu zweit vor einer glitschigen Treppe, die sehr steil hinunter führte. Es kamen noch drei genauso schöne grosse Engel hinzu und umringten mich von allen Seiten. Dank diesen Engeln fühlte ich mich trotz der mich umgebenden Dunkelheit geborgen. Je tiefer wir die Treppen hinunterstiegen, desto dunkler und stickiger wurde es. Zuerst kam ein Schwefelgeruch in meine Nase. Die Luft wurde so stickig, dass es mir die Kehle zuschnürte. Ich hatte Mühe zu atmen. Aber es ging noch viel tiefer den Abgrund hinunter. In dieser schrecklichen Dunkelheit und Tiefe vernahm ich Menschenschreie, vermischt mit Hohngelächter.

Als sich meine Augen an diese Dunkelheit gewöhnt hatten, sah ich plötzlich, wie einige furchterregende Wesen eine Frau quälten. Diese galt auf der Erde als eine vorbildliche, fromme Frau. In Wahrheit heuchelte sie jedoch allen etwas vor und pflegte heimlich Männerkontakte. Soeben packte ein Dämon sie am Arm und meinte: „Du scheinheilige Hure, das mochtest du ja so gern. Und jetzt zeigen wir dir, wie es bei uns zugeht!“ Wie auf Kommando packten vier Dämonen diese Frau brutal an ihren Händen und Füssen, hoben sie in die Luft und fingen an, sie mit eklig stinkendem Speichel zu bespucken und mit ihren spitzen Krallen zu kratzen. Zahlreiche andere Dämonen fingen zudem an, sie zu misshandeln und zu vergewaltigen. Diese Frau schrie aus voller Kehle und versuchte sich mit aller Kraft zu wehren. Aber je mehr sie schrie, umso mehr kamen die furchterregenden Dämonen in Rage.

Es waren zwar sehr viele menschliche Kreaturen um die Frau herum, aber es beachtete sie niemand. Jeder war mit sich selbst beschäftigt. Die Erwachsenen und auch die Kinder sassen ganz apathisch auf dem ekelerregenden Boden, welcher mit schleimiger und stinkiger Masse vollgeschmiert war. Sie waren hoffnungslos, denn sie wussten keinen Augenblick, wann diese Peiniger auf sie losgehen würden. In dieser Menschenmasse entdeckte ich plötzlich eine mir bekannte Frau, die auch mit dieser stinkigen Substanz besudelt war. Ich fragte sie, ob sie mich kenne. Da ich vorerst keine Antwort erhielt, sagte ich ihr, dass ich ihre Tochter kennen würde. Und ob ich der Tochter einen Gruss oder etwas ausrichten könne. Sie meinte nur mit ihrer krächzenden Stimme, ich solle ihrer Tochter ausrichten, dass es nur eine Rettung für sie gäbe, nämlich Jesus Christus als ihren persönlichen Retter anzunehmen. „Wenn die Tochter das nicht macht, wird sie ewig lang von den unzähligen Biestern gepeinigt werden. Für mich selbst jedoch gibt es keine Hoffnung mehr. Es ist für mich zu spät. Zu spät! Zu spääääät!!!“

Diese Worte schrie sie voller Verzweiflung in diese Dunkelheit hinaus. Dann begann sie plötzlich fürchterlich an zu jammern. Ich schaute ihr ins Gesicht und sah, dass ihre Augäpfel vor Furcht fast herausfielen. Ihr Gesicht und der ganze Körper verzerrten sich vor Anspannung und grosser Angst und dann erkannte ich den Grund dafür: Etwa zehn Dämonen stürmten mit verschiedenen Foltergeräten auf sie zu und begannen sie auszupeitschen. Weil auch ich jetzt panische Angst bekam, begannen die Dämonen, sich mit ihrem Können zu protzen. Dabei fletschten sie ihre Zähne und gaben Laute von wilden Tieren von sich. Dann zeigten sie ihre Muskeln und schrien mir zu: „Satan ist der König des Universums! Satan ist der König des Universums!“

Etwas später sah ich, wie einige Dämonen einen Selbstmörder, der sich kürzlich die Schlagadern aufgeschnitten hatte, begrüssten. Sie begannen ihn zu verhöhnen und meinten: „Du dachtest vor deinem Tod wohl, dass nun endlich Ruhe in dein stürmisches Herz einkehren würde, aber da täuschst du dich gewaltig. Wir werden dich jetzt ewig quälen, das wirst du ab sofort merken!“ Ein Dämon bestaunte seine Pranken mit einem selbstzufriedenen Blick und dann stiess er diesem Selbstmörder seine spitzen Krallen mit voller Wucht in den Arm hinein und zerfetzte diesen so sehr, dass das Blut sofort aus den Adern heraus spritzte und ich hören konnte, wie die Knochen zersplitterten. Der Selbstmörder brüllte aus vollem Leib, so stark waren seine Schmerzen, aber einer der Dämonen meinte nur: „Das, mein Freundchen, ist erst der Anfang!“

Plötzlich standen um mich herum noch mehr Engel, die mich beschützten. Wir stiegen die Treppen noch weiter hinunter. Die Atmosphäre wurde jetzt ganz bedrohlich, sie war mit den verschiedensten Lauten geschwängert. Es hörte sich an wie ein Chor, der keinen Gesang zustande brachte. Alle Stimmen schrien durcheinander und ich vernahm wieder die verschiedensten Klagen. Auch die Luft wurde hier noch stickiger, so dass mir das Atmen noch schwerer fiel. Aber ein Engel legte mir seine Hand auf die Nase und ich konnte augenblicklich frische Luft einatmen.

Der Feuersee

Dann wurde es auf einmal brennend heiss. Erst als ich einzelne Feuerherde sah, wusste ich, woher dieser glühende Hauch kam. Diese furchtbare Hitze stieg bis zu mir hinauf und nur dank dem Schutz der Engel konnte mir die Hitze nichts anhaben. Nach besserem Hinschauen jedoch sah ich, dass diese Feuer alles in allem einen brennenden See darstellten. Dieser bestand nicht aus Wasser, sondern aus einer Pechmasse, die so heiss war, dass es an der Oberfläche brodelte. Dank den Feuerzungen, die da hinauf loderten und ein wenig Licht gaben, konnte ich die entsetzlichste Realität sehen, die es im Universum gibt. Ich sah Menschen, die in Ketten gebunden waren. Sie wurden von Dämonen mit Hohngesichtern und Augen voller Hass, die Peitschen in ihren Pfoten hatten, von kleinen Inseln aus in diesen See hineingetrieben. Die Gesichter dieser Menschen sahen wie Fratzen aus. Sie waren bereits dermassen entsetzlich verstümmelt, dass nichts Menschliches an ihnen mehr sichtbar war. Es war ein Bild des Schreckens! Kaum hatten diese gejagten Menschen ihren Fuss in den See gesetzt, stank es sofort fürchterlich nach verbranntem Fleisch. Die Dämonen prügelten sie jedoch noch weiter in die heisse Masse hinein. Diese hilflosen Kreaturen gaben keine menschlichen Laute mehr von sich, sie klangen vielmehr tierisch. Sie konnten sich jedoch trotz diesen entsetzlichen Schmerzen nicht in eine Ohnmacht hinein flüchten, denn all diese Qualen mussten sie bei vollem Bewusstsein erleiden. Ich fragte in den Raum hinein, was genau für Menschen das denn seien, die eine derartig schlimme Strafe erleiden müssen? Ein sehr grosser Dämon mit gewaltigen Hörnern meinte zu mir: „Es sind die heuchlerischen und religiösen Leiter und Lehrer, die sich vor den Menschen als sehr fromm und gottesfürchtig gaben, aber in Wirklichkeit dienten sie nur sich selbst und ihrem Ego. Es war pure Heuchelei, was sie predigten und lebten! Es sind blinde Blindenführer, für welche dieser schlimmste Ort bestimmt ist.“

Diese bemitleidenswerten Kreaturen schrien gierig nach einem einzigen Schlückchen Wasser, aber sie bekamen es nicht. Mit der Zeit hörten die Dämonen auf, die Menschen zu quälen. Sofort versuchten diese dem Feuermeer zu entfliehen. Sobald sie aus dieser Pechmasse auf die kleinen Inseln, die mitten in diesem Feuersee lagen, hinaufkletterten, stanken sie fürchterlich. Endlich gönnten die Dämonen ihnen ein wenig Ruhe, damit sie ihre Wunden pflegen konnten. Denn es erwarteten sie noch ganz andere Grausamkeiten.

Ihre Wunden waren kaum verheilt – und dies passierte sehr schnell – da gingen auch schon die nächsten Peiniger auf sie los. Aber jetzt waren es die verstorbenen Mitmenschen aus den Kirchen und Gemeinden, die ihre Leiter traktierten. Ich hörte einen jungen Mann voller Verzweiflung schreien: „Du warst Pfarrer an meinem Wohnort und in der Sonntagspredigt sagtest du, dass es keine Hölle gibt. Es genüge, ein anständiges Leben zu führen, dann sei Gott schon zufrieden. Doch das war eine Lüge. Nur wegen dir muss ich jetzt immer qualvoll leiden! Es gibt keine Liebe, keine Ruhe, keine Geborgenheit und auch keine Hoffnung an diesem gottverlassenen Ort. Wegen dir bin ich für ewig hier verdammt. Ich werde dich immer hassen, weil du mir nicht die Wahrheit gesagt hast!“ Er stürzte sich zusammen mit anderen auf eine Gruppe dieser Heuchler und liess – schlagend und tretend – seine ganze Wut an ihnen aus.

Über all dem Entsetzlichen, das ich mir hier ansehen musste, fing ich bitterlich an zu weinen. Das, was sich hier vor meinen Augen abspielte, war zu schrecklich für mich. Ich konnte an diesem Wahnsinnsort keine Sekunde länger bleiben. Ich bat die Engel, mich aus dieser Hölle hinauszubringen. Weil die Treppen jedoch zu glitschig und zu steil waren, um sie selber zu besteigen, nahm mich der Engel, der mich die ganze Zeit begleitete, auf seinen Arm und in Sekundenschnelle waren wir wieder zurück bei Jesus.

Zurück im Himmel bei Jesus

Dort hob ich meine Augen zu ihm auf und sah einen wunderschönen König vor mir. Jesus hatte ein weisses leuchtendes Gewand an und auf seinem Haupt sass eine wunderschöne Krone. Diese Krone war voller Diamanten und auch verschiedene auserlesene Edelsteine glänzten wunderschön auf seinem Haupt. Seine Augen waren wie Feuer. Er strahlte eine Autorität aus, die mir vor Ehrfurcht die Sprache verschlug. Ich brachte in seiner Gegenwart zuerst keinen Ton hervor. Vor mir sah ich den verehrungswürdigsten König, den es gibt. Mich ergriff eine tiefe Ehrfurcht, so dass ich mich kaum zu bewegen wagte. Er jedoch legte meine Hand in die seine und schaute mich so liebevoll an, dass mein Herz vor Liebe zu ihm fast zersprang. Die fast gegensätzliche Mischung aus seiner Liebe und dieser enormen Ehrfurcht kann man kaum beschreiben. Ich schaute dann auf seine Hand, die meine kleine Mädchenhand hielt und erblickte einen wunderschönen goldenen Ring an einem seiner Finger. In der Mitte des Ringes war ein grosser Edelstein, von dem Tausende von farbigen Strahlen ausgingen.

Jetzt schmiegte ich mich an Jesus, denn das, was ich in der Hölle sah, kam mir plötzlich wieder in den Sinn. Und auch die Angst vor dem, was ich in der Hölle sah, sass erneut wieder tief in meinen Knochen. Aber Jesus, dieser mächtige König, tröstete mich und sagte mit einer ganz sanften Stimme zu mir: „Du brauchst keine Angst vor der Hölle zu haben, denn dein Name steht schon lange in meinem Buch geschrieben und du gehörst für immer mir.“

Das Himmlische Jerusalem

Als Jesus mich weiterführen wollte, sah ich auf den Boden hinunter und merkte, dass dieser aus Gold war. Der ganze Weg, den wir gingen, war aus purem Gold. In der Ferne sah ich eine Stadt, auf die wir nun zugingen. Ihr Gold glänzte und sie sah wie eine Märchenstadt aus. Ihre Schönheit kann man nicht beschreiben. Je näher wir zu der Stadt kamen, umso ergriffener wurde ich. Ich wollte unbedingt sehen, wie dieser Ort von innen aussah. Schliesslich kamen wir zu einem der vielen Stadttore. Von aussen sah dieses Tor durchsichtig-goldig aus, mit vielen Verzierungen geschmückt. Aber als Jesus das Tor öffnete, war ich sprachlos. Denn ich sah an der Torinnenseite so viele schöne, glitzernde Diamanten. Ich war überwältigt von dieser herrlichen Pracht. Diese unermessliche Schönheit hatte mir fast den Atem geraubt. Die Edelsteine sahen genauso überwältigend prachtvoll aus und funkelten in allen Farben, so wie die auf der Krone von Jesus, waren jedoch noch viel zahlreicher. Je näher ich zu den Diamanten kam, desto mehr glitzerten sie. Aus ihnen kamen Tausende von verschiedenen Farben heraus.

Nun wollte ich unbedingt in diese Stadt hineingehen, aber Jesus hielt mich zurück. Er fragte mich einmal mehr, ob ich auf die Erde zurückgehen wolle. Erst jetzt traute ich mich Jesus zu sagen, dass es zu schlimm war, was ich in der Hölle gesehen hatte. Er antwortete mir, dass es das Schicksal für all diejenigen sei, die ihn nicht als ihren persönlichen Erretter annehmen.Und dann fragte er mich ein drittes Mal, diesmal aber ganz konkret: „Bist du bereit, in dein Leben zurückzugehen und all diese himmlische Schönheit zu verlassen, um mir auf der Erde zu dienen?“ Dann sagte er weiter: „Meine liebe Helene, ich werde dich niemals loslassen. Meine liebende Hand wird dich lebenslang halten, auch wenn du durch sehr viele Schwierigkeiten hindurchgehen wirst. Und eines werde ich in dein Herz hinein meisseln, nämlich dass meine Hand dich niemals loslassen wird.“

Zurück auf der Erde

Schweren Herzens entschloss ich mich, zurück auf diese Erde zu gehen. Diese Entscheidung fiel mir nicht leicht, aber mit den wunderbaren Verheissungen von Jesus gewappnet, wollte ich es wagen. Plötzlich sah ich mich wieder im ewigen Blau, in den Armen eines Engels, der mich zurück begleitete.

Ich kam nach 27 Minuten in meinen leblosen und noch kalten Körper zurück. Dann begann ich langsam zu atmen. Als ich jedoch meine Augen öffnete, suchte ich voller Sehnsucht in der Ferne den Engel, der mich begleitete und auch diese wunderschöne Stadt, die ich nicht betreten durfte. Vor allem wollte ich jedoch noch ein letztes Mal in Jesu liebevolle Augen blicken. Aber alles war wie weggeblasen.

Das war also die Vision, die ich sah, als ich im Meer von Napoli badete. Ich stieg sofort aus dem Wasser und setzte mich auf eine Strandliege. Urs-Heinz wunderte sich, dass ich während so langer Zeit allein im Wasser war. Das war tatsächlich sehr aussergewöhnlich. Er spürte auch, dass etwas mit mir passiert war. Meine innere Ergriffenheit stand mir ins Gesicht geschrieben. Ich hatte jedoch in diesem Augenblick keine Lust, mich mit ihm über diese Vision auszutauschen. Sofort begann ich, all das, was ich gesehen hatte, während mehreren Stunden niederzuschreiben.

Auszug aus dem Buch von Helene Nägeli "Ich wurde missbraucht: Das Leben einer Niederträchtigen", welches im Verlag Urs-Heinz Naegeli erschienen ist. (ISBN 3-907104-05-6) CHF 19.80 / EUR 14.80 - www.uhn.ch
Veröffentlichung auf Lebensentscheidung.de mit freundlicher Genehmigung.


Helene Nägeli wurde bereits vor ihrer Vision immer wieder durch "kleine Fetzen“ an diese Zeit, als sie tot war, erinnert. Solange sie denken mag, hatte sie beispielsweise ein Bild in ihrem Herzen, dass sie ein Mann auf dem Schoss gehalten und ihr Liebe gegeben hat (nämlich Jesus), obwohl sie als Kind nie ein Mann auf dem Schoss hielt. Auch hatte sie im Alter von ca. 9 Jahren immer wieder Albträume von einem schrecklichen Ort, aber wusste damals nicht, von welchem Ort. Heute weiss sie es: Es war die Hölle, die sie als Kleinkind gesehen hatte.

Dank der Gnade von Jesus Christus weiss nun Helene Nägeli, was sich tatsächlich damals zugetragen hatte und dass sie auf Erden eine Aufgabe hat, nämlich durch ihr Zeugnis, Menschen vor der Hölle zu bewahren und ihnen den Weg zum Himmel durch Jesus Christus aufzuzeigen.

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